#24: Nehmen, geben, tauschen – So klappt Veränderung im Unternehmen!
Shownotes
Stephan Kowalski, einer der beiden Pinguine im Podcast-Cockpit, ist der Meister im Entdecken praxisorientierter Studien und Theorien. Dieses Mal hat er Adam Grant im Blickfeld mit seinem Ansatz vom Geben und Nehmen. Dahinter steht die Frage, wie man mit Widerstand bei Veränderungen in Unternehmen umgeht. Und die fallen vielen schon evolutionsbedingt schwer. Der Führungskräftetrainer stellt verschiedene Verhaltensstrategien vor, die Menschen in Unternehmen zeigen, und erklärt die große Bedeutung von Kooperation und Vertrauen. Kleine Gesten können da schon viel verändern und wichtige Entwicklungen in Gang bringen. Manchmal muss man einfach Millimeter für Millimeter an den Drehschrauben drehen. Da hilft es, zu wissen, wo.
Hier geht es zum Buch: Adam Grant: Geben und Nehmen. Warum Egoisten nicht immer gewinnen und hilfsbereite Menschen weiterkommen: https://www.piper.de/buecher/geben-und-nehmen-isbn-978-3-492-32067-2
Nobelpreisverleihung an Elinor Ostrom: https://www.nobelprize.org/prizes/economic-sciences/2009/ostrom/lecture/ Dazu passt auch Podcastfolge #4: Einer für Alle - Werte leben im Team.
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Hosts & Führungskraft-Experten: Cathleen Vogel und Stephan Kowalski, Inhaber der [Kulturgut Beratung und Training GmbH](https://www.kulturgut.training/ original_referer=https%3A%2F%2Fwww%2Egoogle%2Ecom%2F&originalSubdomain=de)
Hier geht es zur Event-Location, die Stephan Kowalski zusammen mit seiner Frau gepachtet hat:Gut Pronstorf in der Nähe von Lübeck, www.gute.events
Moderation: Birgit Eschbach, Studio Veneziahttps://www.linkedin.com/in/studiovenezia/?originalSubdomain=de Der Podcast ist eine Produktion von https://www.studiovenezia.de/
Transkript anzeigen
00:00:01: Willkommen an Bord von Pinguine im Cockpit.
00:00:04: Lizenz zum Führen.
00:00:06: Hier nimmt sie Stefan Kowalski mit auf eine Reise durch die Höhen und Tiefen des modernen Führens.
00:00:12: Ob als Kapitän im Cockpit oder mit den Flügeln in der Chefetage.
00:00:16: Gemeinsam heben wir ab und erkunden neue Perspektiven auf Führung, Unternehmenskultur und Transformation.
00:00:24: Anschneiden und bereit machen zum Start.
00:00:26: Denn hier geht's um mehr als nur den Horizont.
00:00:33: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Podcastes Pinguinium Cockpit, Lizenz zum Führen.
00:00:38: Ich bin Stefan Kowalski, aber das wissen Sie ja schon als regelmäßige Hörerin und Hörer dieses Podcastes.
00:00:43: Und heute mal alleine.
00:00:44: meine liebe Kollegin Katlin Vogel hat sich mit einer Erkältung ins Offer verabschiedet, aber sie ist nächste Folge natürlich wieder dabei.
00:00:51: Und ich hatte vor zwei Wochen ein ganz interessantes Webinar mit einer Frage, wo ich erst am Anfang dachte, was soll ich dazu eigentlich sagen?
00:00:59: Und die Frage war, Wie geht man eigentlich mit Widerstand um bei Veränderungen?
00:01:03: Das ist ja ein Thema, das durchaus in einigen Unternehmen auftreten soll.
00:01:09: Spass beiseite Veränderung ist nichts, was uns Menschen wahnsinnig leicht fällt.
00:01:12: Das hat übrigens evolutionäre Gründe, weil in der Evolution ein sitzender Zustand als besonders günstig empfunden wurde.
00:01:21: um Energie zu sparen und man hat dann die Energie gebraucht, um zu jagen oder was auch immer, also wenn es einen ernsten Anlass gab und das ist ja bei vielen veränderungsprojekten in Firmen nicht immer der Fall.
00:01:31: Und die Frage war nicht, was können wir tun, wenn wir viel Zeit haben, wenn wir Visionen entwickeln können, uns mit Werten beschäftigen, all das haben sie ja schon hier in unserem Podcast mal gehört, sondern wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, der Widerstand da ist, was kann ich dann eigentlich noch tun?
00:01:50: habe ich mich an eine Idee erinnert, die in diesem Podcast noch überhaupt nicht vorgekommen ist.
00:01:56: Und ich glaube, dies wert ist, dass Sie die einfach mal erfahren.
00:01:58: Und das möchte ich Ihnen heute mal erzählen.
00:02:00: Was kann ich tun, um kurzfristig auf Widerstand zu reagieren?
00:02:06: Und es gibt dazu einen interessanten Ansatz von Adam Grant, das ist ein Soziologe und Psychologe, Bestsellerautor.
00:02:13: aus den USA und wir werden seinen Buch give and take auf Deutsch ist es übersetzt in einer tollen Übersetzung geben und nehmen natürlich verlinken.
00:02:24: Und da beschreibt er, wie man durch mehr Kooperation im Unternehmen Erfolg hat.
00:02:30: Er beschäftigt sich mit der Frage, welche Menschen in Unternehmen wirklich langfristig erfolgreich Karriere machen.
00:02:37: Und beschreibt dabei verschiedene Verhaltenstypen und das lässt sich interessanterweise auf viele andere Dinge im Unternehmen auch übertragen.
00:02:45: Und er hat bestimmte Verhalten Strategien entdeckt, die er dort beschreibt.
00:02:51: Und das sind Verhaltensweisen, die Menschen zeigen, wenn sie.
00:02:56: Ja, mit Dingen konfrontiert sind, die vielleicht unangenehm sind, wo sie gefordert sind und da reagiert man sehr unterschiedlich.
00:03:04: und er hat den Namen gegeben und ich will die einfach mal vorstellen und er wird das glaube ich ein bisschen verständlicher.
00:03:09: Die erste Verhaltenstrategie und man kann das sogar richtig an Typen festmachen, nennt er Dänema.
00:03:15: Das sind Menschen, die achten auf ihren eigenen Vorteil im Unternehmen, die nutzen andere tatsächlich, um für sich zu arbeiten und sind nur in dem Maße kooperativ, in dem es ihn persönlich nutzt.
00:03:28: Es gibt zum Glück in Unternehmen nicht sehr viele von diesen Typen, aber das sind diejenigen, kann man sagen, die ein Klima auch vergiften können, weil da Kooperation im Grunde genommen gar nicht wirklich stattfindet.
00:03:40: Dann gibt es den zweiten Typ, das sind die sogenannten Tauscher.
00:03:45: und Tauscher, das sind diejenigen, naja, die schon erstmal gucken, was ist für mich drin, aber dann durchaus bereit sind, auch kooperativ zu sein.
00:03:54: Die warten also so ein bisschen ab und die gucken mal, was die anderen tun und dann richten sie ihr Verhalten danach aus.
00:04:01: Das bedeutet, wenn so ein Tauscher zum Beispiel auf ein Nehmer trifft, dann beobachtet er, oh, Achtung, da muss ich mich vielleicht den Acht nehmen und wird selber zum Nehmer.
00:04:10: Das heißt, der Tauscher kopiert im Grunde genommen das Verhalten, den man begegnet.
00:04:16: Wir kommen gleich mal darauf, warum das so wahnsinnig Interessantes im Unternehmen, denn das und das sei schon mal vorausgeschickt, das ist die häufigste Verhaltenstrategie in Unternehmen.
00:04:26: Das heißt, wenn ich sehr, sehr viele Nähmagerglaube zu treffen am Unternehmen, könnte es sein, dass nur wenige wirkliche Nähmager sind und die meisten davon Tauscher sind, die also durchaus in der Lage sind, ihr Verhalten zu verändern.
00:04:37: Und dann gibt es einen dritten Typen, den nannte Adam Grant Geber.
00:04:42: Das sind Leute, die erstmal grundsätzlich kooperativ sind und hilfsbereit sind.
00:04:47: Und er hat dabei zwei Arten von Gebern unterschieden.
00:04:51: Und das eine, das lässt sich ein bisschen schwer übersetzen, das ist der selbstlose Geber, also Selfless, das geht noch, dass es also jemand, der immer gibt.
00:04:59: Der ist immer hilfsbereit.
00:05:01: Man könnte sagen, gefundenes Fressen für jedennehmer.
00:05:04: Denn der hilft es dann, wenn er ausgenutzt wird.
00:05:06: Das kann übrigens in der Spitze zum Burnout führen.
00:05:09: Solchen Menschen fällt es schwer, sich abzugrenzen.
00:05:12: Und dann gibt es den zweiten Typengeber und den nannte er Azorish.
00:05:18: Das kann man im Deutschen nicht richtig übersetzen.
00:05:21: Ich nenne das den Flexiblengeber.
00:05:23: Man könnte auch sagen, der Intelligentegeber.
00:05:25: Denn der ist bei grundsätzlich hilfsbereit, ist aber in der Lage es sich selber zu schützen.
00:05:31: Das heißt, wenn dieser Flexiblegeber auf einen Nehmer trifft, dann merkt er das.
00:05:36: Erstmals als er grundsätzlich hilfsbereit, dann merkt er, oh, der nutzt mich aber schon ein bisschen aus.
00:05:41: Das ist jetzt nicht zu meinem Vorteil und würde dann anfangen sich zu schützen, indem er entweder mit diesem Nehmer die Zusammenarbeit reduziert, vielleicht sogar ganz einstellt und andere Geber im Unternehmen sucht.
00:05:55: Und das konnte der Adam Grant nachweisen, ist ganz faszinierend, dass diese Geber Ausschau halten nach anderen Gebern, um sich mit denen zusammen zu tun.
00:06:03: Und warum?
00:06:04: Das konnte die Kooperationsforschung eindeutig nachweisen, weil sie dann gemeinsam deutlich mehr erreichen.
00:06:11: Das heißt, diese flexiblen Geber sind auf lange Sicht die Gewinner in einem Unternehmen.
00:06:17: Und das ganz interessant, weil viele Menschen glauben, eigentlich sind es diese Typen mit diesen Ellenbogen, mit dieser Mentalität, sich gegen andere durchzusetzen, die auf lange Sicht Erfolg haben.
00:06:27: Und das konnte der LRM Grant sehr eindrucksvoll widerlegen und sagen, auf lange Sicht haben Menschen Erfolg, die bereit sind zu kooperieren und sich selber schützen können.
00:06:39: Und ich sage bewusst auf lange Sicht.
00:06:41: Stellen Sie sich mal vor, Sie sind an einem belebten Touristenstrand und haben da eine Bude.
00:06:46: Sie sind die einzige weit und breit, ja, mit Trinkenessen und so weiter.
00:06:50: Jetzt sind Sie nema, was würde das bedeuten?
00:06:52: Naja, Sie würden hohe Preise verlangen, vielleicht mindere Qualität abliefern und da würden Sie ordentlichen Profit machen.
00:06:58: Das funktioniert eine Saison lang vielleicht ganz gut, aber spätestens seitdem es Google gibt und früher einfach Mund-zu-Mund-Propaganda.
00:07:07: würden sie in der zweiten Saison untergehen, weil die Leute sich natürlich was mitbringen.
00:07:10: Das spricht sich rum.
00:07:12: Das heißt, die NEMA sind auf kurze Sicht durchaus erfolgreich, auf lange Sicht setzen sich aber die Geber zum Glück durch.
00:07:21: Fand ich übrigens eine unglaublich positive Nachricht, dass eben, wie soll man sagen, ich glaube ja, das Gute im Menschen tatsächlich, dass kooperatives Verhalten sich durchsetzen kann.
00:07:32: Und man konnte das dafür gab sogar Nobelpreise auch mit der Spieltheorie nachweisen.
00:07:37: Man hat nämlich zum Beispiel mal in mathematischen Simulationsmodellen herausgefunden, dass ein bestimmter Anteil von Gebern eine Kultur kippen kann.
00:07:48: Das will ich mal kurz erzählen, weil das finde ich auch noch wahnsinnig spannend.
00:07:51: Nehmen wir mal an, wir haben also ein paar Nehmer.
00:07:54: Und jetzt gibt es eine ganze Menge Tauscher.
00:07:56: Und diese Tauscher, die orientieren sich irgendwann an diesen Nähmann und werden scheinbar auch zu Nähmann.
00:08:00: Also wir haben eine Kultur, wo man sich nicht hilft oder nur zu dem, was notwendig ist, wo jeder auf seinen Vorteil guckt und so weiter.
00:08:09: Also keine besonders erfolgreiche Kultur.
00:08:12: Man kommt damit auch weit, aber die Kooperation reicht viel weiter.
00:08:16: Und jetzt kommen flexible Geber hier rein.
00:08:20: was passiert, die finden sich untereinander und das merken Tauscher und nach und nach fangen sie an sich an diesen flexiblen Gebern auszurichten und ihr Verhalten zu verändern.
00:08:32: Deswegen die auch Tausche.
00:08:33: Also einmal natürlich Tausche, weil sie immer in feiern Deal wollen, aber auch weil sie in der Lage sind ihr Verhalten zu verändern.
00:08:41: Und jetzt hat man ausrechnen können wie viel Prozent Geber flexibler geber braucht es damit eine Organisation kippt damit eine population so nennt man das in der spieltheorie.
00:08:52: Also von nehmern und tauschern zu geben wird.
00:08:55: und jetzt schätzen sie mal ich werde sie gleich sagen aber schätzen sie mal wie viel prozent flexibler geber braucht es damit eine ja population damit ein eine kultur kippt ins positive.
00:09:07: Zahl dich da häufig so höre sind dann sowas wie.
00:09:10: Dreißig fünfzig.
00:09:12: zwanzig Prozent, was auch immer.
00:09:14: Die richtige Zahl hat noch nie jemand getroffen.
00:09:18: Es sind unter fünf Prozent.
00:09:20: Das heißt, es braucht nur wenige flexible Geber, die sich natürlich finden müssen.
00:09:26: Also alleine würde man untergehen.
00:09:28: Da würde sich auch ein flexibler Geber auf Dauer schützen und vielleicht sogar auch zum Nehmen werden.
00:09:33: Also es braucht nur eine kleine Zahl dieser flexiblen Geber, die sich finden und dann eine Kultur im positiven Sinne zum Kippen bringen können.
00:09:43: Das ist jetzt also erstmal das Thema der Kooperation.
00:09:45: und jetzt ist natürlich die Frage an Führungskräfte.
00:09:47: Ja, wie kann ich denn dieses Verhalten unterstützen oder auch entwickeln?
00:09:52: Wie sorge ich dafür, dass wir mehr flexible Geber ins Unternehmen bekommen und dass wir unsere Kultur ins Positive kippen können?
00:09:59: Es braucht also erstmal nicht viele, weil die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Tauscher.
00:10:04: Und das ist überhaupt nicht schlimm.
00:10:05: Das ist durchaus menschlich.
00:10:07: Das ist ganz normales Verhalten.
00:10:08: Das ist auch nicht dumm oder so.
00:10:09: Das ist einfach so, wie wir Menschen sind.
00:10:11: Grundsätzlich erstmal vorsichtig.
00:10:13: Und das begegnet uns ja auch bei Veränderungen.
00:10:15: Man ist erstmal skeptisch, vorsichtig, vielleicht ein bisschen ängstlich.
00:10:19: Man hört vielleicht schlechtes gehört.
00:10:21: Man hat Glaubenssätze, die einen behindern, was auch immer.
00:10:23: Und da hält man sich erstmal zurück.
00:10:26: Und wenn es Ihnen jetzt als Führungskraft gelingt, den Anteil der Geber zu erhöhen, dann ist die Chance, dass diese Veränderungsbereitschaft sich signifikant erhöht, sehr viel größer.
00:10:38: Und wie macht man das?
00:10:40: Und das ist eigentlich gar nicht so schwierig, aber neben Englischen sagt man das simple, but not easy.
00:10:45: Ich kann es Ihnen einfacher erklären, aber es ist nicht ganz leicht umzusetzen, denn es braucht ja bei Kooperationen Vertrauen.
00:10:52: Warum ist das so?
00:10:54: Vielleicht überlegen Sie nochmal, was heißt eigentlich Kooperation?
00:10:57: Kooperation heißt, ich bin hilfsbereit, ich unterstütze andere, aber und jetzt kommt es, ich bekomme nicht sofort eine Gegenleistung.
00:11:07: Das bedeutet manchmal muss ich darauf warten.
00:11:09: Jetzt bin ich zum Beispiel ein Unternehmen, jemand, der hat Spezialkenntnisse, ich bin meine wegen Exelprofi.
00:11:13: und jetzt kommt jemand zu und sagt, hey, kannst du mir helfen, ich muss eine Tabelle fertig machen und so weiter.
00:11:17: Und sag ich, na klar, mach ich komm, ich helf dir.
00:11:20: In dem Moment muss sich Zeit investieren.
00:11:22: Ich habe genug selber auf meinem Schreibtisch vielleicht.
00:11:24: Und ich bekomme das in diesem Moment ja gar nicht zurück.
00:11:27: Ich investiere also.
00:11:28: Das heißt, ich brauche dieses Vertrauen, das mir an anderer Stelle vielleicht auch geholfen wird.
00:11:33: Dinge, die mir schwerfallen, abgenommen werden oder wo ich unterstützt werde.
00:11:37: Wenn ich dieses Vertrauen nicht habe, dann stelle ich meine Kooperationen ein.
00:11:43: Und das bedeutet, die Basis von Kooperationen ist Vertrauen.
00:11:48: Das hat übrigens der Eleanor Ostrom betont, die wir an anderer Stelle schon erwähnt haben, eine Nobelpreisträgerin, die mit ihren Teamprinzipien revolutionäre Erkenntnisse geliefert hat und dafür den Nobelpreis für Wirtschaft bekommen hat im Jahr zwei Tausendneuen.
00:12:01: Und in ihrer, wie ich finde, bemerkenswerte Rede zum Nobelpreis, beschreibt sie, wie vertrauen die Voraussetzung für Kooperation ist und wie ihre Forschung zu dieser Erkenntnis geführt hat.
00:12:12: Aber das nur am Rande ab und zu erwähnen, die sich lohnt, auch noch mal anzuhören, wie zum Beispiel die Folge mit Eddie Noostrom und Werte im Team.
00:12:20: Aber zurück zu Adam Grant und seinem, wie ich finde, großartigen Ansatz, dass man also, indem man als Führungskraft das Thema Vertrauen versucht zu befördern, auch Kooperationen befördert.
00:12:34: Und das ist jetzt nicht so ganz einfach, weil Vertrauen ist ja nicht etwas, was auf einmal da ist.
00:12:38: Es gibt auch verschiedene Ebenen des Vertrauens.
00:12:41: Es gibt Selbstvertrauen.
00:12:42: Also wenn ich an mich selber nicht glaube, dann fällt es mir schwer, vielleicht auch daran zu vertrauen, dass andere mir helfen, dass ich unterstützt werde.
00:12:50: Dann traue ich mir vielleicht gar nicht zu, sondern zu helfen, weil mir das Selbstvertrauen fehlt.
00:12:54: Das heißt, als Führungskraft könnte man sich fragen, wie kann ich das Selbstvertrauen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern befördern?
00:13:01: Die eine Ebene des Vertrauens.
00:13:04: Dann gibt es das Vertrauen in die anderen.
00:13:06: Das heißt in meinen Kolleginnen und Kollegen.
00:13:09: Kann ich darauf vertrauen, dass mir auch geholfen wird?
00:13:12: Oder denke ich, ich kann nicht machen, was ich will, mir hilft hier sowieso keiner.
00:13:15: Wenn dieses Vertrauen nicht da ist, dann bin ich selber vermutlich nicht hilfsbereit.
00:13:20: Und das Dritte ist das Vertrauen in die Sinnhaftigkeit dessen, was ich tue.
00:13:24: Ist das, was wir hier im Unternehmen machen eigentlich auf lange Sicht sinnvoll, machen wir etwas, was zu einem größeren Ganzen beiträgt, wo ich Teil von etwas Großartigen sein kann.
00:13:34: Und nun sind das Dinge, die man ja, das hatte ich ja vorhin gesagt, nicht sofort über Nacht befördern kann, sondern ich wollte Ihnen ja etwas sagen, was dann ja hilft, wenn das Kind schon im Brunnen gefallen ist.
00:13:43: Und da gibt es einen Ansatz, der genau dazu führt, dass mehr Vertrauen entsteht und das ist eine ganz einfache Verhaltensweise.
00:13:51: Was führt dazu?
00:13:52: Das Vertrauen entsteht, ich habe es schon mehrfach gesagt, ist das Verhalten Hilfsbereitschaft.
00:13:59: Also das bedeutet, wenn es ihnen gelingt, das Verhalten Hilfsbereitschaft in ihrem Team zu befördern, dann entsteht Vertrauen und es entsteht Kooperation.
00:14:12: Und dieses Hintergrundwissen über Geber, Nehmer und Tauscher, das ist eine gute Hilfe.
00:14:18: um vielleicht diejenigen zu identifizieren, die ehernehmer sind.
00:14:23: Das sind Leute, die in der Kommunikation mehr von sich berichten zum Beispiel, die man auch in dem Verhalten, ja, wie soll man sagen, eigentlich schon sehr schnell identifizieren kann, weil sie einfach auf ihren persönlichen Vorteil schauen und eben vieles dafür tun, dass der zuerst erfüllt wird.
00:14:38: Und wenn man es schafft, sich nicht mit denen zu lange zu beschäftigen, das ist übrigens eine Tendenz, die wir Führungskräfte oft haben, sich mit den Hindernissen zu beschäftigen, sondern sich mit denen zu beschäftigen, die schon hilfsbereit sind, dann kann das dazu beitragen, diese Tauscher eben auch zu Gebern zu machen.
00:14:55: Und dazu ist es gut, das Verhalten Hilfsbereitschaft zu befördern.
00:14:58: So, das war jetzt mal so eine, ich will sagen, ist ja auch ein bisschen nicht hier mitdenken gefragt, ja eine etwas längere Argumentationskette.
00:15:05: Also, wenn ich mit Widerstand umgehen will, braucht es mehr Kooperation.
00:15:09: Für Kooperation braucht es Vertrauen.
00:15:12: Und das entwickelt ich durch Höchstbereitschaft.
00:15:14: Das war es ein bisschen verkürzt, das war, was ich in den letzten zehn, fünfzehn Minuten versucht habe, zu vermitteln.
00:15:20: Und jetzt hat Adam Grant, wie ich finde, in seinem Buch ist ein bisschen versteckt, eine großartige Technik.
00:15:27: Man könnte sagen, ein Instrument beschrieben, was er sagt, ist gar nicht von ihm, sondern von, ich glaube, Adam Rifkin.
00:15:33: Das ist etwas, was er sagt.
00:15:34: Das war die größte Entdeckung beim Schreiben dieses Buches.
00:15:37: Das ist ein Weltbesteller geworden ist.
00:15:39: Und er sagte, das war für ihn ein Gamechanger.
00:15:44: Und das sind die sogenannten Five-Minute Favors, also die fünf Minuten gefallen.
00:15:50: Und sein Kollege hat herausgefunden, dass man mit kleinen Dingen, die mich kaum etwas kosten, das Verhalten Hilfsbereitschaft extrem gut befördern kann.
00:16:02: Das bedeutet eine ganz einfache Verhaltensweise, wo ich mir überlege, wo kann ich jemand anders einen Gefallen tun, der mich selber kaum was kostet?
00:16:13: Wo kann ich jemand anders vielleicht mal eine weitere Empfehlung geben?
00:16:16: Einfach mal Hilfsbereitschaft geht auch in diese Richtung, mich mal bedanken für etwas.
00:16:21: Einfach mal jemand kurz was abnehmen, wo ich sehe, das kann ich schnell erledigen.
00:16:25: Und ich hab das mal in einem Webinar mit Impulse gemacht, dann haben wir einfach mal ein paar Ideen gesammelt für Five Minute Favors.
00:16:33: Also da finden Sie viele in dem Buch von Adam Grant und überlegen Sie selber einmal, wo könnte ich jemand anders einen Gefallen tun, der mich kaum Zeit kostet, der aber für den anderen eine Unterstützung ist, eine echte Hilfeleistung.
00:16:48: Und es geht nicht darum, dass wir das jetzt so im stillen und verborgenen machen und hoffen darauf, dass das entdeckt wird, sondern es geht darum, genau das auch mal zu thematisieren, auch mal drüber zu sprechen und zu sagen, ja, es gibt diese Gebernehmertauscher.
00:17:01: Ich weiß, wie schwer die Veränderungen sind und es ist nicht einfach durchzukommen.
00:17:06: Aber wenn wir uns gegenseitig unterstützen, dann... gelingt das besser.
00:17:10: Und jetzt bin ich als Führungskraft gefragt und kann versuchen, meine Rolle als Vorbild gerecht zu werden, indem ich mir selber eben überlege, wie mache ich das.
00:17:18: Und wir hatten das ja schon in unserer Folge, nicht gemelkert ist genug gelobt, loben auf Norddeutsch, dass man leider viel zu selten auf diese positiven Dinge schaut, die schon da sind.
00:17:29: Dort hat mir das Thema Lob und Anerkennung, das geht in die gleiche Richtung.
00:17:33: Und leider... Ja zu häufig auf die Hindernisse schaut, versuchte alle Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen, indem ich mich mit diesen Hindernissen beschäftige.
00:17:43: Und das ist leider oft nicht der günstigste Weg, sondern besser ist es auf die Stärken, die im Team vorhanden sind, zu schauen.
00:17:51: Und das ist Geberverhalten zu identifizieren.
00:17:54: das zu loben, das auch mal öffentlich herauszustellen vor allen anderen und selber mit solchen kleinen Geschichten diesen Five-Minute-Favors dafür zu sorgen, dass sie das Verhalten Hilfsbereitschaft im Team etabliert.
00:18:07: Und dann kann, und das ist die gute Nachricht über allem, dann kann sich ein Verhalten in einem Team auch schnell verändern und dann kann aus Widerstand, wo vielleicht einfach nur eine Angst dahinter steckt, vielleicht eine gewisse Skepsis eben auch wandeln zu einem Verhalten von Hilfsbereitschaft.
00:18:22: Ich hoffe, ich habe Ihnen mit dieser Folge ein bisschen Appetit gemacht, sich mit diesem Thema mal zu beschäftigen.
00:18:26: Ich empfehle Ihnen sehr, dieses Buch, Adam Grant, Give and Take, im englischen Original, finde ich gut zu lesen, aber eben Game und neben auf Deutsch.
00:18:36: Liebe Hörerinnen und Hörer, es haben sie gedacht, die Folge ist vorbei, aber Pustekuchen.
00:18:40: Denn mich hat hier kurz nach der Aufnahme nochmal unsere Podcastproduzentin, die großartige Birgit Eschbach gefragt.
00:18:47: Sag mal, ich habe das ein paar Mal erlebt im Ehrenamt, dass da Leute sind, die sehr hilfsbereit sind.
00:18:55: Aber immer, wenn man das mal anspricht und sagt, Mensch, kann ich die auch mal helfen oder versucht, das mal positiv zu erwähnen, dann ist das unangenehm.
00:19:04: Dann weichen die aus, dann laufen die zehn mal lieber selber, als dass irgendjemand anders für sie was macht.
00:19:10: Und das sind die sogenannten selbstlosen Geber, die man tatsächlich oft im Ehrenamt auch findet.
00:19:15: Und das sind an sich tolle Menschen wahnsinnig hilfsbereit.
00:19:19: Aber sie haben Schwierigkeiten, sich abzugrenzen.
00:19:23: Warum ist das eigentlich so?
00:19:24: Das konnte der Adam Grant sehr gut erklären und hat gesagt, diese den selbstlosen Gebern ist es unglaublich wichtig, dass die Harmonie nicht gestört wird.
00:19:33: Und die beziehen ihre Anerkennung aus vermeintlich guten Beziehungen.
00:19:37: Und die haben Angst, dass jede Art von Widerspruch oder mangel der Hilfsbereitschaft vielleicht automatisch die Harmonie stört.
00:19:45: Also, das ist eine gewisse Angst, die eigentlich dahinter steckt.
00:19:48: Und natürlich ist das erstmal auch ein Verhalten, das für sie selber im ersten Schritt positiv ist, denn sie bekommen doch über Anerkennung und erst auf lange Sicht kann das sehr ungünstig sein, weil das eben zu einer persönlichen Überlastung führt, gerade wenn man auf NEMA trifft, die dieses Verhalten ausnutzen.
00:20:06: Also im Ehrenamt sind das großartige Helferinnen und Helfer.
00:20:10: Aber im Unternehmen ist dieses Verhalten durchaus kritisch zu sehen und damit meine ich nicht die Hilfsbereitschaft, die ist großartig, sondern ich meine die fehlende Fähigkeit, sich abgrenzen zu können.
00:20:21: Und die ist ja wirklich wichtig.
00:20:23: Und jetzt, das fand ich auch noch interessant, in dem Buch beschreibt er ja, dass die Flexiblengeber die erfolgreichsten Menschen auf lange Sicht sind, die beste Strategie, dann kommt ziemlich gleich auf Nehmer und Tauscher und weit abgeschlagen sind die selbstlosen Geber.
00:20:39: Das sind auf lange Sicht leider die Verliererinnen und Verlierer.
00:20:43: Das heißt, beim Geben kommt es tatsächlich darauf an, mich selber zu schützen.
00:20:49: Es ist also nicht schlecht, auch mal zu sehen, geht es mir gut.
00:20:52: Ja, reicht meine Energie aus.
00:20:55: Bekomme ich auch das, was ich brauche, anstatt immer wieder nur reinzubuttern und zu investieren.
00:21:00: Das zahlt sich auf lange Sicht leider nicht aus und Obwohl diese beiden Verhaltensweisen eng beieinander liegen, beides Mal sind es ja Geber.
00:21:08: Also Menschen, die von sich aus hilfsbereit sind, gibt es riesige Unterschiede, was den langfristigen Erfolg angeht.
00:21:15: Und auch das sollte man im Team ruhig mal thematisieren, dass man dieses Nehmerverhalten auch mal öffentlich mag und sagt, also, liebe Leute, dieses Nehmerverhalten, das schadet leider denjenigen, die hier selbst losgeben.
00:21:27: Das wollen wir nicht.
00:21:28: Wir müssen uns auch etwas davor schützen.
00:21:31: Also... geben es gut, aber sich abgrenzen können, auf seine eigenen Bedürfnisse schauen, ist unglaublich wichtig, um auf Dauer, kann man sagen, gut durchzukommen.
00:21:40: Vielen Dank, die birgelt für diese Frage.
00:21:42: Es ist vorhin ein bisschen untergegangen in der Beschreibung als dieser verschiedenen Strategien.
00:21:46: Aber selbstlose Geber, wirklich tolle Menschen, schaden sich leider zum Teil tatsächlich selber.
00:21:55: Vielen Dank, dass Sie mit uns abgehoben sind.
00:21:58: Wir hoffen, Ihnen hat der Flug mit Pinguine im Cockpits gefallen und Sie konnten spannende Eindrücke mitnehmen.
00:22:04: Um auf Kuss zu bleiben und keinen unserer kommenden Starts zu verpassen, abonnieren Sie unseren Podcast und bleiben Sie immer am Steuer Ihres Erfolgs.
00:22:12: Bis zum nächsten Mal und stets guten Flug!
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