#19: Sommer-Special: Über den Schollenrand gucken – Die Pinguine lüften das Geheimnis zum erfolgreichen Abnehmen!

Shownotes

In diesem Sommer wollen die Pinguine mal über den Schollenrand der klassischen Führungskräftethemen hinausschauen. Und mit etwas anderen Fragen, Impulsen und jede Menge Sommerwind hinausschwimmen aufs weite Themenmeer. Sie können sich dabei gemütlich im Liegestuhl oder Strandkorb zurücklehnen und zuhören. Viel Spaß & neue Erkenntnisse dabei!

Dieses Mal geht es um ein typisches Sommerthema: die Bikini- oder Badehosenfigur. Aber wie ist das jetzt genau mit dem BMI, dem richtigen Body Mass Index, der perfekten Diät oder liegt es an Fitness und Bewegung? Welche Antworten geben internationale Studien und Experten? Wie kommt man aus dem eigenen Mix der ungünstigen Gewohnheiten heraus, welche Rolle spielen „Willingness“ und Franzbrötchen – und was hat das alles dann doch wieder mit Gedanken, Gefühlen und Werten zu tun? Darüber klärt der Trainer und Autor von „endlich jojo-frei“, Stephan Kowalski, im neuen Sommer-Special von „Pinguine im Cockpit“ auf und zeigt den Weg raus aus Diäten und unpassenden Fitnessprogrammen.

Aktuelles zum Nachlesen: Stephan Kowalski und Oliver Korn: endlich jojofrei. Noch eine Diät ist auch keine Lösung. https://www.amazon.de/endlich-jojofrei-Noch-keine-L%C3%B6sung/dp/3753481041

Wendy Wood: Good Habits, Bad Habits – Gewohnheiten für immer ändern. Der erfolgreiche Ratgeber zur Persönlichkeitsentwicklung. https://www.piper.de/buecher/good-habits-bad-habits-gewohnheiten-fuer-immer-aendern-isbn-978-3-492-32009-2

Dr. Nadja Herrmann: Fettlogik überwinden: Eine längst fällige Abrechnung mit den weit verbreiteten Diät-Lügen. https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1038094584

So verpassen Sie nichts! Bleiben Sie dran & abonnieren Sie den Podcast.

Beim nächsten Mal geht es um: Beziehungen Seien Sie gespannt auf die weiteren Sommerfolgen des Pinguin-Podcasts.

Liebe Führungskräfte! Dieser Podcast ist Ihr Podcast!Wenn Sie mit uns die ideale Flughöhe erreichen möchten: Drücken Sie einfach oben die Glocke zum Abonnieren.

Übrigens: Das Podcasten hat Stephan Kowalski ebenfalls neue Blickwinkel und Optionen eröffnet.So bietet er inzwischen selbst erfolgreich Podcasts für Führungskräftetrainings an.

Interessiert, was genau dahintersteckt? Dann gerne melden! E-Mail: podcast@pinguine-im-cockpit.de

Haben Sie auch konkrete Fragen, Anregungen, Feedback und mehr? Gerne an: podcast@pinguine-im-cockpit.de schicken.

Mehr Informationen zum Führungstraining von Cathleen Vogel und Stephan Kowalski finden Sie unter www.kulturgut.training

Hosts & Führungskraft-Experten: Cathleen Vogel und Stephan Kowalski, Inhaber der Kulturgut Beratung und Training GmbH https://www.kulturgut.training/

Hier geht es zur Event-Location, die Stefan Kowalski zusammen mit seiner Frau gepachtet hat: Gut Pronstorf in der Nähe von Lübeck, www.gute.events

Moderation: Birgit Eschbach, Studio Venezia

Der Podcast ist eine Produktion von https://www.studiovenezia.de/

Transkript anzeigen

00:00:00: Willkommen an Bord von Pinkwene im Cockpit, Lizenz zum Führen. Hier nimmt sie Stefan Kowalski

00:00:07: mit auf eine Reise durch die Höhen und Tiefen des modernen Führends. Ob als Kapitän im Cockpit

00:00:13: oder mit den Flügeln in der Chefetage. Gemeinsam heben wir ab und erkunden neue

00:00:19: Perspektiven auf Führung, Unternehmenskultur und Transformation. Anschneiden und bereitmachen

00:00:25: zum Start. Denn hier geht es um mehr als nur den Horizont.

00:00:32: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Podcastes Pinkwene im Cockpit, Lizenz zum Führen.

00:00:38: Und es ist nicht nur eine neue Folge, sondern auch eine kleine Sonderedition, eine Miniserie aus vier

00:00:45: Folgen jetzt zur Sommerzeit. Also wir haben die Urlaubszeit vor uns und ich hatte mal überlegt,

00:00:50: wir machen mal ein bisschen was leichteres. Also nicht immer so diese Führungsthemen selbst noch

00:00:55: im Urlaub, sondern wir machen mal die anderen Dinge, die einem im Leben auch beschäftigen und

00:00:59: die für eine Führungskraft natürlich auch wichtig sind. Und dazu hatte ich mir mal überlegt,

00:01:04: ich werde einige Themen mit meiner Kollegin Kathleen machen, heute das Thema mal alleine.

00:01:08: Heute geht es um das Thema Gesundheit und Bewegung. Ein Thema, das wie soll man sagen auch ein bisschen

00:01:17: belastet ist. Also alleine schon deshalb, weil es gerade für Menschen, die vielleicht nicht so fit

00:01:23: sind oder auch nicht so dem ganz normalen Rahmen entsprechen, auch ein bisschen mit Stress belastet

00:01:30: ist, mit auch unangenehmen Gefühlen. Ja und darüber wollen wir mal sprechen und ich möchte

00:01:34: da mal ein paar Erkenntnisse teilen, die ich über die Jahre entdeckt habe und wie ich finde,

00:01:40: die auch eine gewisse Erleichterung sein können. Es ist nämlich gar nicht so schwer,

00:01:44: wie es sich vielleicht anhört, aber dazu in dieser Folge also ein paar Hinweise. Die anderen

00:01:49: Folgen sind dann das nächste, das Thema Beziehung. Also für Führungskräfte ist natürlich auch das

00:01:55: wichtig, gerade wenn ich wahnsinnig viel arbeite, wie funktioniert die Work-Life-Balance,

00:01:59: wie funktioniert das in der Partnerschaft, in der Familie. Und da haben Kathleen und ich mal,

00:02:03: wie ich finde, ein paar ganz interessante Anregungen. Das Dritte ist dann das Thema,

00:02:08: was machen wir eigentlich mit dem Geld, das wir hoffentlich als Führungskräfte verdienen.

00:02:12: Ja und es ist ganz interessant, wenn ich Führungskräfte spreche, wie viel Energie sie

00:02:16: darauf verwenden, Geld zu verdienen und wie wenig sich sich eigentlich mit dem Thema beschäftigen

00:02:22: wollen, was sie mit diesem Geld hinterher anfangen. Und das vierte Thema ist dann das Thema Spiritualität,

00:02:27: vielleicht auch für einige Religion, für andere, kann das fast ganz anderes sein, aber so die Dinge,

00:02:33: die sich nicht alle nur mit unserem Verstand erklären lassen. Und ich habe mich mit all diesen

00:02:38: vier Themen in meinem Leben sehr, sehr ausführlich beschäftigt und wie ihr uns ja vielleicht schon

00:02:43: mitbekommen habt, dazu auch sehr viel gelesen, geforscht und so weiter. Und einige dieser Erkenntnisse

00:02:48: möchte ich gerne in dieser Sommerzeit mit ihnen und euch teilen. Ja, viel Spaß dabei und jetzt

00:02:55: geht es aber erstmal los mit unserem ersten Thema. Und mit diesem Thema habe ich mich jahrelang

00:03:00: beschäftigt, weil ich ehrlicherweise, das muss man dazu sagen, über viele Jahre, Jahrzehnte selber

00:03:07: so ein Diät junger war. Also mein Gewicht ist, ich bin 1, 2, 90 groß, immer so zwischen 90 und 110

00:03:14: gependelt. Leider öfter bei 110, in der Spitze waren es auch mal 114. Da fängt es an übrigens

00:03:19: ungesund zu werden, wenn so ein BMI von über 30 erreicht wird. Jetzt merken schon auch hier wieder

00:03:24: ein bisschen Experten wissen, aber das gerne die meisten. BMI ist so eine Kennzahl, um Gewicht so

00:03:29: einordnen zu können. Das nennt sich Body-Mars-Index und das ist eine Kennzahl, mit der man einfach

00:03:36: sagen kann, bin ich eigentlich normalgewichtig, übergewichtig oder bin ich sogar stark übergewichtig.

00:03:41: Das nennt man dann schon Adipositas. Und BMI von 30 ist tatsächlich eine Grenze zum starken

00:03:47: Übergewicht. Und immer, wenn ich das erreicht habe, dann habe ich mal wieder eine Diät gemacht. Und

00:03:51: was habe ich gedacht? Na ja, du kannst das halt nicht. Also du hast einfach nicht genug Disziplin,

00:03:58: die braucht man dafür. Und irgendwie habe ich also an mir selber gezweifelt, um mir selber die

00:04:05: Schuld dafür gegeben, dass das nicht geklappt hat. Und das ist das Erste, was ich über die Jahre

00:04:09: gelernt habe. Das stimmt nicht. Also es ist nicht meine persönliche Schuld, sondern es ist ein Mix

00:04:15: aus ungünstigen Gewohnheiten, die sie über Jahre und Jahrzehnte aufgebaut haben. Und ein etwas,

00:04:22: ich würde sagen, ungünstiger Umgang mit Gedanken und Gefühlen. Also sich darüber die Schuld zu

00:04:27: geben und da in so eine Negativ-Fleife reinzukommen, ist halt nicht besonders günstig. Übrigens,

00:04:32: das haben sie vielleicht auch schon in unserem Führungspodcast gehört. Und wie ich das dann

00:04:36: immer so mache, dann lese ich gerne viel und habe angefangen, mich mal in dieses Thema einzulesen und

00:04:41: festgestellt, diese ganzen Diätbücher und Hinweise, das ist alles so ähnlich. Ich habe gedacht, schreiben

00:04:47: die alle voneinander ab. Stimmt das eigentlich? Dann fange ich an, mal ein bisschen tiefer zu graben

00:04:53: und mal zu gucken, stimmt das überhaupt? Und da bin ich auf ein Buch gestoßen in dieser Recherche,

00:04:58: das heißt "Fettlogik überwinden". Das war ganz faszinierend, weil da war eine Autorin,

00:05:03: die selber unter extrem Übergewicht gelitten hat. Auch so drauf und hat gesagt, ich muss mal so

00:05:09: diese ganzen Mythen mal erforschen, ob das eigentlich stimmt, so dass die Dicken alle

00:05:14: selber schuld sind oder dass das ja vielleicht doch gar nicht so ungesund ist, ein bisschen

00:05:19: übergewichtigt zu sein, was auch immer. Ich empfehle Ihnen dieses Buch, ist wirklich toll,

00:05:22: weil das war für mich, wie sagt man, neudeutschen Gamechanger, weil ich da auch jemanden gefunden

00:05:27: habe, Natja Herrmann heißt die, glaube ich, weiß gar nicht ganz genau, wie verlinkt das in den

00:05:31: Schornnoten. Die hat, weil diese Mythen nicht einfach geglaubt, sondern ist den auf den Grund

00:05:36: gegangen, hat festgestellt, durch gute Recherche in Studien, in Fachliteraturen und so weiter,

00:05:41: viele von den Mythen stimmen überhaupt nicht. Und eine dieser Mythen ist, das hat was mit mangelnder

00:05:47: Disziplin zu tun. Und dazu habe ich selber dann eine interessante Studie gefunden und die möchte

00:05:51: ich mal berichten. Das fand ich faszinierend und zwar aus England. Im englischen Gesundheitssystem ist

00:05:57: es so, die haben schon viel eher als wir so diese Patientenaktik gehabt elektronisch. Das heißt,

00:06:02: man konnte dort Millionen Datensätze einsehen über viele Jahre und da hat man mal die Datensätze

00:06:08: mal rausgenommen aus mehreren Millionen Menschen, die das also gar nicht wussten, sondern man hat

00:06:12: das anonym untersucht. Wo konnte man aufgrund der Angaben diesen BMI berechnen und zwar über

00:06:18: einen Zeitraum von neun Jahren. Und hat festgestellt, von über 200.000 Menschen, Männer und Frauen

00:06:24: ungefähr gleich verteilt, von denen man den BMI hat und hat sich mal die rausgesucht, der einen

00:06:28: BMI von über 30 hatten, also die mit dem starken Übergewicht. Und hat erst mal geguckt, was

00:06:33: machen die? Und hat erst mal festgestellt, die Pendeln, also sie sind nicht bei 30 geblieben,

00:06:37: sondern die haben genau wie ich immer mal wieder abgenommen und immer wieder zugenommen. Und

00:06:41: dann haben die untersucht, wie viele Menschen, die den BMI von über 30 hatten, ist es gelungen auf

00:06:47: einen, in der Medizin sagt man, gesunden BMI von unter 25 zu kommen. Und das Verrückte ist,

00:06:53: das waren weniger als 1 Prozent. Also weniger als 1 Prozent dieser Menschen, also über 99 Prozent

00:07:00: haben es nicht geschafft. Weniger als 1 Prozent dieser Menschen ist es gelungen innerhalb von neun

00:07:05: Jahren von 30, der BMI wäre 30, auf einen gesunden von 25 oder drunter zu kommen. Was bedeutet das,

00:07:13: wenn sie nicht gerade in der Psychotherapie sind oder eine Magenverkleinerung bekommen,

00:07:17: das sind so Instrumente, die helfen, würde sie vermutlich nicht gelingen,

00:07:20: jemals in ihrem Leben wieder abzunehmen, wenn sie einmal diesen BMI erreicht haben. Und das trotz

00:07:25: unser riesen Diätindustrie, Weight Watcher rauf und runter, die sind ja gerade Inservent gegangen,

00:07:31: die nehmen wir vielleicht nicht, aber all die anderen, die es jetzt so gibt, von Abnehmen-Apps

00:07:36: und so weiter, das ist die ernüchternde Bilanz. Und da habe ich gedacht, okay, das ist jetzt das eine,

00:07:41: es gelingt uns Menschen offensichtlich kaum. Was kann man denn jetzt tun? Es lohnt sich ja nicht,

00:07:48: den Kopf in den Sand zu stecken, weil das beschreibt die Natja Herrmann in ihrem Buch "Fetlogik über Wind"

00:07:52: schon ganz schön, ein Übergewicht ist auf Dauer leider ein bisschen ungesund. Und irgendwann

00:07:58: kommt man so in das Alter, wo man sagt, ich möchte jetzt nicht vielleicht besonders alt werden,

00:08:02: das egal, vielleicht, aber es kann ich gar nicht beeinflussen. Aber ich möchte die letzten Jahre,

00:08:06: die ich zu leben habe, möglichst unabhängig leben. Also ich möchte mal sagen, nicht auf

00:08:12: fremde Hilfe angewiesen sein. Das war für mich zumindest sehr, sehr wichtig. Also habe ich mich

00:08:17: mit der Frage beschäftigt, was kann ich eigentlich tun? Und da bin ich wieder sehr, sehr tief in die

00:08:22: therapeutische Forschung eingestiegen und habe entdeckt, es gibt Instrumente, die helfen und die

00:08:29: man sich zu Nutze machen kann. Ich würde immer sagen, drei große Themen, oder man hat, ich habe

00:08:36: einen Buch gefunden dann von einem Leiter einer Klinik in Philadelphia, "Even Foreman", der dazu

00:08:43: so ein Therapiemanual geschrieben hat, das ist Fachliteratur für Therapeuten, aber der hat

00:08:48: ein Manual beschrieben, wie einem das gelingen kann. Und da, fand ich, steckte wahnsinnig viel

00:08:53: drin für uns. Und der hat gesagt, ob einem das gelingt oder nicht, also auf Dauer abzunehmen,

00:08:59: liegt daran, ob man bestimmte Fähigkeiten hat. Und Achtung, das ist jetzt interessant,

00:09:04: nicht Eigenschaften, sondern Fähigkeiten, die man also trainieren kann. Und diese Fähigkeiten

00:09:10: beschreibt er in diesem Manual. Und die erste Fähigkeit, fand ich, sehr, sehr interessant ist,

00:09:15: seine Werte zu kennen und sie in schwierigen Momenten einzusetzen. Und das kannte ich ja aus

00:09:21: mein Führungstraining schon, das Thema Werte spielt also auch dort eine Schlüsselrolle. Und das hat

00:09:27: er folgendermaßen begründet. Wenn Menschen ihre Werte kennen und sie in schwierigen Momenten nutzen,

00:09:32: was machen sie dann? Dann, wenn es mal schwierig wird, sich an diesen Werten orientieren. Und damit

00:09:38: gelingt einem das, was man in der Psychologie Belohnungsaufschub nennt. Also, in schwierigen

00:09:43: Momenten, wenn ich gerade Lust habe auf ein Schoko-Riegel, ja, also weiße Schokolade war

00:09:47: er lange Zeit meine Lieblingsspeise, kann man sagen, in diesem Moment, sich mal zu fragen,

00:09:53: wie will ich langfristig eigentlich sein?

00:09:56: Und diese Orientierung an den Werten kann einem dann helfen, diesen schwierigen Moment

00:10:01: zu überwinden.

00:10:02: Das ist eine Fähigkeit, die man also trainieren kann, seine Werte zu kennen und sie habe übrigens

00:10:07: in unserem Podcast einige Folgen dazu ja schon gehabt und sie in schwierigen Momenten einzusetzen,

00:10:12: um den Belohnungsaufschub zu meistern, um dieses Verlangen zu managen.

00:10:17: Die zweite Fähigkeit, die er dann beschrieben hat, heißt, und die haben wir auch in unserem

00:10:23: Podcast schon beschrieben, ist, in den inneren Abstand zu kommen.

00:10:26: Er hat gesagt, es hilft, wenn es einem gelingt, so eine beobachtende Haltung zu sich selber

00:10:32: einzunehmen.

00:10:33: Er hat dann Fachbegriff für genannt, ich nenne ihn mal, können Sie gleich wieder vergessen,

00:10:37: man muss ja aber uns ein bisschen angeben, metakognitive Bewusstheit.

00:10:40: Metakognitive Bewusstheit bedeutet, ich kann über mein Denken nachdenken, ich bin der

00:10:45: Ebene höher.

00:10:46: Ich nehme mal wahr, was denke ich gerade, dass übrigens die Fähigkeit, die mir wirklich

00:10:50: geholfen hat.

00:10:51: Früher war das so, wenn ich Appetit hatte, habe ich gegessen.

00:10:54: Und wenn ich nichts bekommen habe, wurde ich ungnetig.

00:10:57: Heute merke ich, dass ich Appetit habe, weil das nämlich war.

00:11:01: Ach guck mal, interessant, hast du gerade Appetit.

00:11:03: Ja, willst du jetzt was essen oder nicht?

00:11:04: Ja, und dann esse ich auch was oder nicht, aber es ist auf einmal eine Art von Entscheidung

00:11:08: geworden.

00:11:09: Ich bin nicht mehr Sklave meiner Impulse, dass sie sagen, jetzt habe ich Appetit, jetzt

00:11:13: muss ich was essen, sondern ich kann ja auch anders.

00:11:16: Und das gelingt nur, wenn man dazu in diesen Abstand kommt.

00:11:19: Das war also die zweite große Fähigkeit, das kam mir eben auch sehr bekannt vor.

00:11:23: Und das Dritte, das fand ich jetzt wirklich interessant, das nannte er Willingness.

00:11:29: Willingness ist ein Wort, da gibt es keine deutsche Entsprechung für, man muss das ein

00:11:33: bisschen übersetzen.

00:11:34: Das ist nämlich nicht Willpower, das wäre ja Selbstdisziplin.

00:11:37: Das hat da übrigens auch geschrieben, Selbstdisziplin hilft ihnen leider nicht.

00:11:43: Selbstdisziplin erschöpft sich, ist sehr störanfällig, wenn ich in so einem Disziplin-Zustand

00:11:48: bin und dann Hunger habe, dann funktioniert das nicht mehr gut, sondern wir müssen in

00:11:52: den Zuständen der Selbstregulation kommen, das heißt, dass es mir gelingt, meine Gefühle

00:11:58: und mein Verstand zu kombinieren und nicht wie in einer Selbstdisziplin gegen meine Gefühle

00:12:02: zu arbeiten.

00:12:03: Das war ganz wichtig und dafür gibt es eine Fähigkeit, das zu trainieren und die nennt

00:12:07: er Willingness.

00:12:08: Und Willingness heißt, die Bereitschaft, unangenehme Gefühle auszuhalten.

00:12:14: Also, wenn ich jetzt mal Hunger habe, wenn ich mal Appetit habe, wenn ich mal Lust habe,

00:12:19: die Currywurst zu bestellen, statt vielleicht ein Salat zu nehmen, in diesem Moment dieses

00:12:24: Gefühl, dieses Verlangen auszuhalten, er hatte dann schönes Bild für, er nannte das Surfing.

00:12:31: Also ich kann dieses Gefühl in mir wahrnehmen und anstatt dagegen zu arbeiten, kann ich

00:12:35: wie auf einer Welle reiten, kann ich dieses Gefühl einfach mal wahrnehmen und merken,

00:12:40: wie der Stärke wird und wie der Abschwäch.

00:12:42: Das dauert nämlich nicht lange, das fand ich eine faszinierende Beobachtung.

00:12:45: Das kann man tatsächlich trainieren, also es ist die dritte Fähigkeit, man kann diese

00:12:50: Willingness trainieren, die Bereitschaft, unangenehme Gefühle auszuhalten.

00:12:54: Das war die drei Fähigkeiten, die ihr beschrieben hat und ich habe das noch ergänzt, dann

00:12:59: um eine vierte Fähigkeit, nämlich die Fähigkeit, Gewohnheiten verändern zu können und Gewohnheiten

00:13:04: sind zu über 80 bis 90 Prozent, man muss sagen, eigentlich die Treiber unseres Verhaltens.

00:13:11: Die meisten unserer täglichen Handlungen und Entscheidungen, die wir treffen, sind von

00:13:15: Gewohnheiten getriggert, auch wenn einem das gar nicht so bewusst wird.

00:13:19: Ich sage mal ein Beispiel, ich bin morgens auf dem Weg nach Hamburg, da hatte ich mal eine

00:13:23: Zeit lang ein Büro an ein Bäcker vorbeigekommen und da rocht er schon beim Vorbeigehen wirklich

00:13:27: lecker nach Franz Brötchen, eine Hamburger Spezialität, wer sie nicht kennt, der hat

00:13:31: was in seinem Leben verpasst und was ist passiert, ich habe das geordnet, habe ich da reingegangen

00:13:37: und habe Franz Brötchen gekauft, habe meinem Bürokollegen meist noch eins mitgebracht

00:13:41: und wir haben das schön zelebriert und morgens unter Franz Brötchen gegessen.

00:13:44: Das war mega lecker, aber Ernährungswissenschaftlich leider Mist, viel zu viel Zucker, Fette drin

00:13:49: und ich weiß nicht was alles und im Übrigen ein so Franz Brötchen ist mehr als eine komplette

00:13:53: Mahlzeit, also ist auf Dauer nicht so günstig, aber was war das, dieses Vorbeigehen auf diesen

00:14:00: Geruch zu reagieren, reinzugehen, aus der Auslage das Franz Brötchen zu wählen, zu bezahlen

00:14:04: und wieder rauszugehen, ist ein komplexes Zusammenspiel von verschiedenen Aktionen, aber ist das was

00:14:09: man in der Forschung tatsächlich eine Gewohnheit nennt, weil ich habe ja nicht großartig drüber

00:14:14: nachgedacht, wie reagiere ich auf den Geruch, was nehme ich denn jetzt, ich habe nicht die

00:14:18: Auslage mir angeguckt und habe gesagt, hier gibt es hunderte Artikel, welcher davon

00:14:22: passt in mein Budget, was wäre jetzt gesund und so weiter, ich habe gesagt ein Franz Brötchen

00:14:26: bitte, ich habe das einfach mal abgekürzt und das ist das, was passiert, wenn wir von

00:14:31: Gewohnheiten gelenkt werden, die machen uns das Leben leicht, das hilft uns erstmal,

00:14:36: weil ständig über alles nachzudenken, wie setze ich einen Fuß vor den anderen, wie

00:14:40: funktioniert noch mal das Szene putzen und so weiter, das wird uns Menschen ja kaputt

00:14:43: machen, aber leider bilden sich manchmal eben ungünstige Gewohnheiten und das hat man übrigens

00:14:49: bei Übergewichtigen festgestellt, die haben da einfach zu viel ungünstige Gewohnheiten

00:14:53: entwickelt und das ist ja ehrlicherweise bei dem Angebot, was wir heute an Essen bekommen

00:14:57: und an vielen Unterstützung, die das bewegen, verhindern, also wie soll man sagen, wird

00:15:03: einem das ja auch nicht gerade schwer gemacht, also man wird quasi dazu verführt, zu viel

00:15:08: Kalorien zu sich zu nehmen und leider zu wenig zu bewegen und dann habe ich mich also mit

00:15:14: der Gewohnheitsforschung festgestellt, wieder beschäftigt, tschuldigung, und dabei festgestellt,

00:15:19: dass es auch hier wieder wirklich viele Mythen und Unsinn gibt, so was wie, man muss da etwas

00:15:23: nur 6 Wochen lang machen, dann wird es eine Gewohnheit, ja, das wäre ja einfacher, dann

00:15:27: esse ich mal 6 Wochen Salat und es ist eine Gewohnheit für den Rest meines Lebens, völliger

00:15:30: Humburg, das geht so natürlich nicht, sondern es ist ein komplexes Zusammenspiel und unserem

00:15:36: Gehirn, wie eine Gewohnheit entsteht und wie ich sie verändern kann und die Anzahl, die

00:15:41: Häufigkeit ist nur eine davon, es ist natürlich nicht ganz falsch, ich soll es nachher üben,

00:15:46: aber viele andere Dinge wie, dass es für mich eine Belohnung ist, dass es sich für mich

00:15:51: gut anfühlt, dass es zu meinen Werten passt, das gehört auch alles noch dazu, dass es da

00:15:56: Träger gibt, dass es manchmal ein Kontext gibt, der das unterstützt und so weiter, also

00:15:59: damit will ich sie jetzt gar nicht belästigen, wir haben ja Ferien, ja, aber wenn sie dazu

00:16:03: was lesen wollen, lesen sie bitte das Buch von Wendy Wutt, eine der besten Gewohnheitsforscherin

00:16:08: der Welt, die das Buch geschrieben hat, "Good Habits, Bad Habits", also gute Gewohnheiten,

00:16:13: schlechte Gewohnheiten und das zum Glück in einer tollen Übersetzung auf Deutsch erschienen

00:16:18: und mit großem Abstand viel besser, auch als die 1%-Regel von James Clear und viele andere

00:16:22: Dinge, also das ist mein absoluter Favourite für das Thema Gewohnheiten verändern.

00:16:27: Diese verschiedenen Instrumente und Möglichkeiten zusammen haben bei mir dazu geführt, nicht

00:16:32: dass ich automatisch jetzt abgenommen habe, ich esse immer noch sehr gerne, ich trinke

00:16:37: gerne nochmal ein Däschen Wein, aber ich mache das alles bewusster, das heißt, es

00:16:43: ist eine Entscheidung geworden, ich bin nicht mehr das Klar für meine Gewohnheiten, sondern

00:16:46: ich mache, das weiß mir Spaß bringen, für mich ist auch Genuss ein toller Wert, also

00:16:52: ich bin gar nicht so ein Freund davon unbedingt irgendeinem Idealgewicht zu entsprechen, aber

00:16:59: einfach mal seine Erhaltung zu diesem ganzen Thema zu verändern, das finde ich tatsächlich

00:17:05: etwas, was jeder wissen sollte, denn das liegt in ihrer Macht und das hat übrigens dazu

00:17:11: geführt, dass ich jetzt im Schnitt pro Tag um die 8.000 Schritte mache, es liegt natürlich

00:17:17: auch an unserem Hund, aber ich bin derjenige, der morgens immer mit dem Hund geht und da

00:17:20: habe ich die ersten 3-4.000 Schritte schon mal drin und ich weiß, wenn ich das morgens

00:17:24: gemacht habe, gelingt es mir immer, an einem Tag auf 8-10.000 Schritte zu kommen und das

00:17:30: ist so eine Größenordnung, mit der fühle ich mich wohl und die dazu geführt hat, dass

00:17:34: meine Gesundheitswerte zum Glück alle total in Ordnung sind, auch wenn ich immer noch

00:17:37: ein bisschen übergewicht habe, aber damit komme ich gut zurecht, also das ist so meine

00:17:42: frische Brise Nummer 2 hier für unseren Sommerurlaub, in dem sie jetzt vielleicht sind oder die Sommerzeit

00:17:49: auf jeden Fall, sich auch noch hier mal mit so Themen zu beschäftigen, ein paar Mythen

00:17:53: mal zu hinterfragen und sich nicht selber die Schuld immer wieder zu geben, wenn es nicht

00:17:57: klappt, sondern auch vielleicht zu diese Gewissheit zu haben, auch hier gibt es Dinge, die kann

00:18:02: ich trainieren, die sind sehr ungewöhnlich und die sind hier ehrlicherweise dem meisten

00:18:05: Menschen völlig unbekannt und dann kann ich Dinge verändern, von denen die meisten Menschen

00:18:10: glauben, das gelingt mir nicht.

00:18:12: Viel Spaß beim Ausprobieren und übrigens, das ist jetzt die Pointe ganz am Schluss,

00:18:16: ich habe dazu ein Buch geschrieben, das heißt "Endlich Jojo frei", da ist das alles beschrieben

00:18:20: drin.

00:18:21: Also meine Reise durch die Forschungswelt in diesem Thema und auch das verlinken wir

00:18:25: natürlich in den Show Notes, können Sie gerne nachlesen, habe ich mit einer tollen Journalistin

00:18:29: zusammen gemacht und bringt Ihnen hoffentlich Spaß, vielleicht ist das noch ein Tipp für

00:18:33: die Spätsommerlektüre.

00:18:34: Also bis dahin, bis zum nächsten Mal zu unserer dritten frischen Prise.

00:18:38: Vielleicht fragen Sie sich jetzt, was denn die nächste frische Prise ist, ich habe Ihnen

00:18:41: vielleicht schon ein bisschen Appetit gemacht und ich wollte ja vier Folgen so unter diesem,

00:18:46: kann man sagen, dachmachende frischen Prise.

00:18:48: Vielleicht haben Sie ja ein Thema, das Sie interessiert, zudem Sie was wissen möchten

00:18:51: oder wo Sie sagen, da hätte ich gerne eine Podcast-Folge, dann schreiben Sie mir gerne.

00:18:55: Ich habe natürlich da noch so zwei weitere Themen, aber die verrate ich Ihnen das noch nicht,

00:19:00: sondern ich gucke mal, was von Ihnen kommt und wenn er nicht kommt, dann geht es auf jeden

00:19:03: Fall weiter, aber vielleicht haben Sie einen tollen Vorschlag, ich freue mich drauf, einfach

00:19:07: an Podcast@PinguineimCockpit.de und dann bin ich gespannt, auf welche Themen Sie so Lust

00:19:13: haben im Sommer.

00:19:14: Bis dahin und tschüss.

00:19:15: Vielen Dank, dass Sie mit uns abgehoben sind.

00:19:21: Wir hoffen, Ihnen hat der Flug mit Pinguine im Cockpits gefallen und Sie konnten spannende

00:19:26: Eindrücke mitnehmen.

00:19:27: Um auf Kuss zu bleiben und keinen unserer kommenden Staats zu verpassen, abonnieren Sie unseren

00:19:32: Podcast und bleiben Sie immer am Steuer Ihres Erfolgs.

00:19:36: Bis zum nächsten Mal und stets guten Flug!

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